Färbe deine eigene Spielseide mit Avocado

Spielseide mit Avocado färben

Natürlich Spielseiden mit Avocadosteinen färben

Unsere weissen Spielseiden von Sarah`s Silks eigenen sich wunderbar, um deine ganz eigenen Spielseiden zu kreieren.

Du kannst sie natürlich färben, zum Beispiel mit Avocadosteinen, Zwiebelschalen, mit schwarzem Tee, mit Brenneseln, frischen Walnüssen und vielem mehr. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig.

Heute wollen wir dir zeigen, wie du deine Spielseide ganz einfach mit den Avocadosteinen färben kannst.

Was du zum Färben mit Avocado brauchst:

  • Weisse Spielseide zum Färben
  • Einen Topf zum Kochen des Färbersuds
  • 4 Avocadosteine
  • 1 Baumwolltuch z.B. ein altes Musselintüchlein
  • 1 alten Holzlöffel
  • Wäscheklammern und Wäscheleine

  1. Fülle den Topf mit klarem Wasser, lege die Avocadosteine hinein und bringe den Sud langsam zum kochen. Er sollte nie richtig stark kochen, sondern nur leicht „simmern“ (sonst kippt die Färbung eher ins Bräunliche). Je länger du die Avocado kochst, desto dunkler wird die Farbe. Ich habe gute Erfahrung gemacht, den Sud etwa 1 Stunde lang zu kochen.
  2. Nach 1 Stunden den Sud durch ein Baumwolltuch abseihen, sodass kein Färbermaterial mehr im Sud bleibt.
  3. Den ausgesiebten Sud wieder zurück in den Topf geben.
  4. Nun gibst du dein Seidentuch in den Färbersud und lässt das ganze nochmal für etwa 20 Minuten „simmern“. Rühre gelegentlich und vorsichtig um. Wichtig ist, dass dein Seidentuch immer gut mit Flüssigkeit bedeckt ist.
  5. Je länger du nun die Seide kochst, desto dunkler wird der Farbton. Du kannst auch die Spielseide über Nacht in deinem Färbertopf stehen lassen, dann verbindet sich die Seide mit den Farbpigmenten am besten.
  6. Nach 24 Stunden kannst du deine Spielseide vorsichtig aus deinem Färbertopf herausnehmen, etwas mit klarem Wasser ausspülen und an der frischen Luft trocknen lassen (nicht in die direkte Sonne hängen).


guckindiewelt ist natürlich, weil

GUCKINDIEWELT ist natürlich, weil...

GUCKINDIEWELT ist natürlich, weil....

GUCKINDIEWELT möchte authentisch und natürlich sein, so wie das Leben mit Kindern nun mal ist: oft mal chaotisch, schön, unperfekt, manchmal anstrengend mit zerzausten Haaren und echt, bunt und lebendig.

Ich zeige uns so wie wir sind: Im Herbst öfter mal mit Kinder-Schnoddernase, Mama mit ergrauten Haaren, neugierig, wild und ungestellt. Weil ich uns liebe wie wir sind.

GUCKINDIEWELT ist natürlich, wir grossen Wert auf Produkte aus reinen, natürlichen und ursprünglichen Materialien legen, denn sie werden – trotz oder gerade wegen ihrer Gebrauchsspuren – mit der Zeit immer schöner.

Wir sind überzeugt, dass schöpferisch, handwerklich und dauerhaft hergestellt Produkte viel eher wirkliche Lebensfreude schenken, als naturfremde Wegwerfartikel.

Print von Loré Pemberton

guckindiewelt ist wertvoll nachhaltig

GUCKINDIEWELT ist wertvoll, weil...

GUCKINDIEWELT ist nachhaltig, weil....

es uns ein grosses Anliegen ist, dass du gerne Zeit mit unseren Produkten verbringst.

Sie sollen dich dazu anregen, sie zu beriechen, zu betasten und zu begreifen.

Sie sollen Geborgenheit, Wärme, Halt und Ruhe schenken und deine Fantasie und Kreativität anregen. Sie sollen bedeutend sein – denn was eine wichtige Bedeutung hat, ist wertvoll.

GUCKINDIEWELT ist wertvoll, weil jeder Mensch, jedes Tier und die Natur wertvoll ist.

Die Arbeit eines Menschen ist wertvoll.

Das Spielen ist wertvoll.

Die Fülle der Natur ist wertvoll.

Jede menschliche Erfahrung ist für sich wertvoll. Jeder Mensch hat etwas Wertvolles beizutragen in seiner Gemeinschaft für andere Menschen.

Aus allem können wir schöpfen, wenn wir nur darauf achten, dass wir es mit Achtsamkeit auf Mensch, Tier und Natur tun.

Wir geben unser Bestes!

guckindiewelt ist wertvoll

guckindiewelt ist nachhaltig

GUCKINDIEWELT ist nachhaltig, weil...

GUCKINDIEWELT ist nachhaltig, weil....

es uns wichtig ist, dass wir die Liebe zu unseren Dingen wieder entdecken und sie hegen und pflegen können, so lange es geht. 

Ein Produkt ist nachhaltig, wenn es schöpferisch und wertvoll hergestellt wurde, damit es ein langes Leben haben kann und du es reparieren kannst, wenn es mal kaputt geht.

Etwas ist auch nachhaltig, wenn es dir im Laufe der Zeit ans Herz wachsen kann und durch sein Altern, seine Gebrauchspuren, Furchen, Flicken und Patina eine eigene Geschichte erzählt. So schenkt es dir Freude und du wirst es irgendwann vielleicht gerne an jemand anderen weitergeben und diesem Menschen vielleicht die besondere Geschichte erzählen, die du mit ihm erlebt hast. 

Und später, wenn es fast auseinderfällt, dann kannst du es in den Wertekreislauf zurückgeben oder es kann etwas Neues daraus entstehen.

Darum wählen wir nur Produkte aus, die diesem Wunsch nach Nachhaltigkeit gerecht werden.


Mit Pflanzen natürlich färben

Natürlich Färben mit Pflanzen

Mit Pflanzen natürlich färben: Inspirationen und Tipps

Faszinierend und ein Slow-Life-Abenteuer: Mit Küchenabfällen und Pflanzen Stoffe und Wolle natürlich färben.

Im vergangenen Jahr stolperte ich über das Thema und war im ersten Moment etwas verdutzt darüber, dass Zwiebel- und Avocadoschalen und -Kerne besonders gut geeignet sein sollen, um natürliche Farben herzustellen und damit Textilien und Wolle zu färben. Das Thema zog mich in den Bann, ist es doch eine wunderbar simple Möglichkeit nachhaltiger zu leben. Zum einen, weil vermeintlicher Abfall doch noch einen Nutzen hat. Zum anderen, weil es die Möglichkeit bietet, Kleidungsstücken oder Textilien die von Spaghettisossenfest, Blaubeerschlemmerei oder Rasenrutscherei fleckig geworden sind ein neues Leben zu geben, indem man die hartnäckigen Flecken einfach überfärbt. Doch es ist natürlich viel schöner, wenn es da eine Variante gibt, ohne Chemie und Schadstoffe auszukommen.

Stoffe mit Pflanzen natürlich färben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Rosmarin

In den Büchern von Rebecca Desnos „Botanical Colour at your Fingertips“ und Abigail Booth „Wild gefärbt“ konnte ich viele Inspirationen zum Thema Färben mit Pflanzen finden. Vor allem hat mich überrascht, dass es nicht mal unbedingt spezielle Färberpflanzen wie Indigo, Krapp, Färberwau oder Färberkamille sein muss. Nein, es geht auch mit Rosmarin, Salbei, Walnusschalen, Sommerfliederblüten, Avocadoschalen und -Kernen, Zwiebelschalen (roten und gelben), oder auch mit Schwarzem Tee. Und noch mit vielem anderen mehr… Aber irgendwo sollst du ja mal anfangen können. Und: Je einfacher, desto besser! Ich habe damals angefangen, die Reste der Avocados zu sammeln, denn es braucht nicht viele Kerne oder Schalen, weil sie viele (substantive) Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe besitzen und zudem wunderschöne Farben machen – von Pfirsich bis Pink.

Vor ein paar Tagen habe ich mit den Blüten des Schmetterlingsflieders gefärbt. Das Ergebnis war ein intensives, warmes Ockergelb. Wunderschön!

Und so geht es:

1. Step – Stoff Beizen

Zunächst solltest du deinen Stoff beizen. Ich habe mich für die natürliche Variante entschieden und beize meine Stoffe mit Sojamilch.

Dazu setzt du eine Sud aus Sojamilch und Wasser im Verhältnis 1:5 an (das heisst beispielsweise, einen Liter Sojamilch mischst du mit 5 Litern Wasser).

Nun legst du deinen feuchten Stoff hinein und lässt ihn mindestens zwölf Stunden darin einweichen.

Dann lässt du es an der frischen Luft hängend trocknen. Lasse es am besten mindestens sieben Tage hängen, damit sich die Proteine gut mit den Fasern verbinden können. Achte darauf, dass die Sojamilch nicht anfängt zu fermentieren, weil dann dein Stoff einen unguten Geruch annehmen könnte!

2.  Step – Färbersud ansetzen

Nun setzt du deinen Färbersud an. Hierbei gibt es kein Richtig oder falsch, manche setzen ihren Färbersud nach Rezepten an, andere machen dies nach Gefühl. Es ist dir überlassen, was am besten zu dir passt!

Tipp: In den meisten Fällen ist das Verhältnis 100g Stoff zu 100g Färbermaterial ein guter Anhaltspunkt.

Setze also in einem Färbertopf einen Sud an.

Hinweis: Wenn du AnfängerIn bist, kann zunächst erstmal jede Art von Topf sein, er sollte nur möglichst gross sein. Wenn du etwas fortgeschrittener sein wirst, wirst du die noch erfahren, dass zum Beispiel ein Topf aus Aluminium andere Ergebnisse erzielt als ein Topf aus Stahl. Jedoch ist das an dieser Stelle erstmal nicht so wichtig, weil es darum gehen sollte, einfach mal anzufangen. Je einfacher es ist anzufangen, desto wahrscheinlicher ist es, dass du ins Ausprobieren kommst und deine Neugier verrückt spielt 🙂

Also: Lege das Färbermaterial, zum Beispiel die Avocadokerne in einen grossen Topf. Füge so viel Wasser hinzu, dass das Färbermaterial gut bedenkt ist. Nun lasse es langsam (!) köcheln, je langsamer desto besser (es könnte sonst die Farbe bräunlicher werden lassen).

Wenn es leicht köchelt, schalte soweit zurück, dass es nur mehr leicht simmert. Lasse es ein bis eineinhalb Stunden vor sich hin simmern.

Dann lasse den Sud langsam abkühlen.

Wenn der Sud abgekühlt ist, siebe das Färbermaterial heraus, indem du ein Baumwolltuch über ein Sieb legst. Es sollten keine kleinen Teilchen mehr in dem Sud schwimmen, weil sie später eventuell Flecken auf deinem Stoff machen könnten.

Lass den Sud mindestens über eine Nacht stehen.

…Puh! Immer noch nicht fertig, denkst du jetzt vielleicht? Ich kann dich verstehen… und ja, das Färben mit Pflanzen braucht viel Zeit. Doch es lohnt sich, du wirst sehen!

3. Step – Stoff färben

Jetzt wird’s spannend: Lege nun dein feuchtes Stück Stoff, Textil oder Wolle in deinen Färbersud. Fülle den Topf so viel mit Wasser auf, bis dein Textil oder die Wolle gut bedenkt ist und Platz hat darin zu schweben.

Lasse alles laaaangsam köcheln. Dann zurückschalten bis es nur mehr leicht simmert. Wieder etwa eine Stunde simmern lassen. Dann nimm alles vom Herd und lass deinen Stoff mindestens über Nacht darin die Farbe annehmen. Du kannst immer mal wieder hingehen und deinen Stoff leicht und vorsichtig hin und her schwenken, damit die Farbe schön gleichmässig wird. Dann zum Trocknen aufhängen.

Tipp: Es ist kein Muss solange zu warten. Sobald du mit der Intensität der Farbe zufrieden bist, kannst du es herausnehmen und zum Trocknen aufhängen.

Hinweis: Beim Trocknen achte darauf, deinen Stoff nie in die direkte Sonne zu hängen, denn Sonnenlicht bleicht die Farbe aus. Lasse es lieber im Wind und im Schatten langsam trocknen.

Voilà!

Und? Wie schaut’s aus? Bist du glücklich? 🙂

Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Färbersud sieben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Färbersud
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Schmetterlinsgflieder

Du kannst auch mit Sojamilch Muster auf deinen ungefärbten Stoff malen oder mit Eisenbeize die Farbe nach dem Färben verändern oder auch tolle Muster damit im Nachhinein malen. Doch dazu später mehr in einem neuen Beitrag 😉

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Wenn du magst, teile doch deine Färberei unter dem Hashtag #guckindiewelt_ch auf Instagram 🙂 So können wir uns austauschen und von einander lernen!

Herzlich,

Naemi

Naemi Hertig Unterschrift Signatur


Ein Loch im Pullover stopfen - mit dem Ösenstich ganz einfach

Ein Loch in einem Pullover reparieren - mit dem Ösenstich geht es ganz einfach und schnell

Diesen Wollcardigan fand eine Motte wohl auch ganz schnieke und hat sich gleich mal daran verköstigt – ich fand ihn mit mehreren kleinen Löchern im Schrank und nun lag er mehrere Wochen lang irgendwo im Keller rum und wartete auf Hilfe. Ich hatte ihn schon fast vergessen…

Doch dann habe ich eine ganz einfache und (ich finde) ziemlich lässige Technik entdeckt, mit der ich ihn einfach und ohne viele Vorkenntnisse (ich bin ja auch Kleider-Reparatur-Anfängerin) reparieren konnte.

Und so geht es:

Inspiriert zu dieser Reparatur hat mich die wunderbare @bookhou.

1. Wie sie habe ich zuerst die Löcher mit der Stickwolle und einem simplen Laufstich umrandet, damit sich das Loch nicht weiter ausdehnen kann.

2. Die Löcher habe ich dann mit dem Ösenstich (Eyelet-Stitch) und violetter Stickwolle umrandet beziehungsweise versäumt – denn bei #visiblemending geht es auch darum, die Löcher und ihr Dasein zu akzeptieren. Warum also nicht gleich mit dieser einfachen Technik das Loch Loch sein lassen und das Loch – schlichtundeinfach – verschönern? That’s it!

In den Instagram-Stories teile ich ein tolles Tutorial von @bookhou dazu 😉

Und nun auf, ran an das Loch im Pullover! 👏

Ein Loch im Pullover stopfen Ösenstich

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Wenn du magst, teile doch dein nächstes gestopftes Loch unter dem Hashtag #guckindieweltrepariert auf Instagram 🙂 So können wir uns austauschen und von einander lernen!

Herzlich,

Naemi

Naemi Hertig Unterschrift Signatur


guckindiewelt repariert ökologischer Textilkleber

Hose reparieren | Apfel und Birne statt Loch

Eine Hose reparieren - so kannst du schnell und einfach Knieflicken herstellen

Diese Methode hat Lieblingsflickmethoden-Potential, weil es so schnell und easypeasy einfach geht – inspiriert von @stick_nadel und @sturmstina_sachensucherin 😊

Wir kennen es ja alle: Die freie Zeit ist knapp und die Lust oft nicht sooo so gross sich dann auch noch hinzusetzen und etwas zu flicken. Wobei ich immer wieder über mich selbst erstaunt bin, wie glücklich und stolz ich bin, wenn ich es dann doch geschafft habe und es auch noch einigermassen cool aussieht 😊

Knieflicken Apfel und Birne statt Loch

Und so geht es:

1. Schneide dir aus einem Reststück Stoff einen Flicken aus. Ich habe mich für einen Apfel und eine Birne entschieden, aber du kannst alles mögliche machen, zum Beispiel einen Wal, ein Herz, eine Wolke, einen Vogel, geometrische Formen. Lass deinen Ideen freien lauf!

Tipp: Den Stoff würde ich danach auswählen, aus welchem Stoff dein zu reparierendes Kleidungsstück ist. Einen dehnbaren Stoff zum Beispiel einer Leggings oder eines T-Shirts, solltest du auch mit einem dehnbaren Stoff reparieren, damit dein Kleidungsstück an dieser Stelle auch elastisch bleibt. Feste Stoffe wie zum Beispiel Jeans oder Canvas sind da weniger empfindlich was die Stoffauswahl angeht 😉

2. Im nächsten Schritt habe ich die Flicken mit einem ökologischen Textilkleber festgeklebt, damit nachher nichts verrutscht.

3. Dann mit dem Overcast Stitch (oder Überwendlichstich) und einem passenden Faden (zum Beispiel Stickgarn) die rohen Kanten des Flickens umranden. Den Faden kannst du – je nach Geschmack – in einem ähnlichen Farbton wie den Flicken wählen, oder du entscheidest dich für eine Kontrastfarbe. Das sieht auch super schick aus!

4. Nun kannst du noch eine Stickerei hinzufügen, wenn du möchtest. Im meinem Apfelfall: Habe ich einfach noch einen Stil mit Stickgarn dran gestickt.

5. Fertig! 😎

Die Hose hat nun doch noch eine Chance bekommen und wird jetzt richtig geliebt!


nachhaltige Kinderkleidung schweiz

Ist Wolle und Seide auch für den Sommer geeignet?

Kann mein Kind wirklich Wolle und Seide im Sommer tragen? Ist das nicht viel zu warm?

Wir sind der Meinung, dass sich Kleidung aus Wolle und Seide hervorragend auch für den Sommer eignet. Es gibt sechs gute Gründe, warum:

  1. Wolle und Seide ist atmungsaktiv
  2. Wolle und Seide ist temperaturausgleichend und funktioniert wie eine natürlicher Klimaanlage: Sie reguliert die Körpertemperatur deines Kindes am Tag wie in der Nacht
  3. Wolle und Seide ist feuchtigkeitsregulierend – Sie nimmt Feuchtigkeit gut auf und gleichzeitig trocknet sie schnell
  4. Wolle und Seide eignet sich gut als natürlicher UV-Schutz für empfindliche Baby- und Kinderhaut
  5. Merinowolle und Seide kratzen nicht
  6. Wolle und Seide ist geruchsneutral

nachhaltige Kinderkleidung schweiz

Warum kühlt Wolle an warmen Tagen?

Das Zusammenspiel dieser natürlichen Eigenschaften macht Wolle und Seide zu einem perfekten Begleiter für Sommertage. Schauen wir nochmal genauer hin:

Das Wolle wärmt, ja, das wissen wir. Aber dass Wolle an heissen Sommertagen kühlt, ist dir vielleicht neu?

Diese Eigenschaft – im Winter zu wärmen und im Sommer zu kühlen – nennt sich thermoregulierend und basiert auf zwei Prinzipien:

Die erste Funktionsweise basiert darauf, dass Wollfasern von Natur aus gekräuselt sind. Das ist natürlich kein Zufall. Durch die Kräuselung der Fasern entstehen Luftkammern, in denen Körperwärme eingeschlossen wird. Die perfekte Wärmedämmung! Die Luft dient als Isolationsschicht – im Winter wie auch im Sommer, vor Kälte, aber auch vor Hitze. Diese isolierende Schicht ermöglicht es übrigens Merinoschafen in Tasmanien – wo es sehr heisse Sommer geben kann – zu überleben.

Wolle und Seide im Sommer?

Das zweite Prinzip ist nicht weniger faszinierend: Wollfasern sind hydrophile Fasern, das bedeutet, dass die Fasern Feuchtigkeit binden können. Sie können bis zu einem Drittel ihres eigenen Trockengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich das Material klamm oder feucht anfühlt. Ist doch erstaunlich, oder? Die Faseroberfläche bleibt dabei trocken, die Feuchtigkeit wandert in den Faserkern. Das ist das Geheimnis, warum sich Wolle selbst im nassen Zustand noch warm und komfortabel anfühlt (im Gegensatz zu Baumwolle, Polyester oder Daunen).

Zudem lässt Wolle und Seide die Haut „atmen“, sie unterbindet das Schwitzen, als natürliche Kühlfunktion des Körpers, nicht. Diese „Atmungsaktivität“ bedeutet, dass die Wollfasern die vom Körper produzierte Feuchtigkeit von der Haut wegleitet und sie absorbiert, also nach aussen abgibt. So kann Wolle den Feuchtigkeitshaushalt regulieren und reguliert auf diese Weise gleichzeitig die Körpertemperatur.

Warme Umgebungsluft lässt Materialien aus Wolle oder Seide schnell wieder trocknen. Bei diesem Prozess entsteht kühlende Verdunstungskälte – eine natürliche Klimaanlage! Deswegen ist das Tragen von Merinowolle oder Seide im Sommer oder an heissen Tagen sehr angenehm und verschafft uns Kühlung.

Die oben beschriebenen Luftkammern zwischen den Fasern wirken zusätzlich – auch bei warmen Temperaturen – isolierend gegen Hitze von aussen.

Wolle und Seide im Sommer

Wieso wärmt Wolle auch im feuchten Zustand?

Wir wissen nun, dass Wolle rund ein Drittel ihres Eigenwichts an Feuchtigkeit aufnehmen kann, ohne sich feucht anzufühlen. Doch warum ist das so?

Wasserdampf wird aus dem Inneren der Faser absorbiert und nach aussen abgegeben. Gleichzeitig stösst die Faseroberfläche Wasser (wie zum Beispiel Regentropfen) ab. Das Material bleibt trocken – und das ist der Clou an der Funktion. Weil das Material trocken bleibt fühlt es sich nicht kalt an und wir behalten ein wärmendes Körpergefühl.

Die nächste wichtige Funktionsweise ist die, dass Woll- und Seidenfasern Wärme erzeugen, wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn die Fasern Feuchtigkeit aufnehmen entsteht Absorptionswärme: Bestimmte Moleküle kollidieren mit den Wassermolekülen und setzen Energie frei. Dieser Prozess funktioniert so lange, bis die Fasern mit Wassermolekülen gesättigt sind. Dabei kann sich die Temperatur des Materials – je nach Faserqualität – bis zu zehn Grad erhöhen. Je nachdem wie gut die Absorptionsfähigkeit der Fasern und wie hoch die Absorptionsgeschwindigkeit ist.

Fazit: Wolle wärmt aktiv, wenn sie Feuchtigkeit aufnimmt. 

Warum kratzt Merinowolle nicht?

Die Merinofaser ist durchschnittlich nur 16,5 bis 24 Mikros (= Mikrometer, das heisst, ein tausendstel Millimeter) stark. „Normale“ Schafwolle hingegen ist gewöhnlich doppelt so dick. Damit du es dir besser vorstellen kannst: Das menschliche Haar hat im Durchschnitt einen Durchmesser von etwa 30 Mikron. Meistens empfinden wir etwas als kratzig, wenn die Faser dicker als 25 Mikron ist. Das liegt daran, weil sich dicke Fasern bei Hautkontakt nicht krümmen. Die Fasern der Merinowolle sind jedoch so fein, dass wir ihre Berührung nicht als unangenehm empfinden.

Ein Seidenanteil macht das Tragegefühl ganz besonders hautfreundlich. Deswegen ist ein Kleidungsstück aus Wolle und Seide auch besonders gut für sehr empfindliche Haut geeignet, die reine Wolle nicht vertragen.

Wolle und Seide als natürlicher UV-Schutz?

Hast du schonmal ein Schaf mit Sonnenbrand gesehen? Nein? Das ist natürlich nicht verwunderlich, denn es liegt an der Wolle, die einen Teil der UV-Strahlung einfach in sich aufnimmt und von der Haut fernhält.

Um die Funktionsweise zu verstehen, sollte man wissen, was UPF (Ultraviolet Protection Factor – Lichtschutzfaktor) bedeutet. SPF sagt dir wahrscheinlich etwas? Du kennst diese Abkürzung von Sonnencremes und sie bedeutet Sun Protection Factor. Die Ähnlichkeit zu UPF ist nicht zufällig: Der Ultraviolet Protection Factor gibt uns Aufschluss darüber, wie viel UV-Strahlung geblockt wird. Ein T-Shirt aus Baumwolle, zum Beispiel, hat im Durchschnitt einen UPF 10. Das heisst, es lässt noch 10 Prozent der UV-Strahlen bis zur Haut durch. Wolle hat einen Lichtschutzfaktor von 30 und Seide von etwa 20-30. UPF 40 blockt 97,5 bis 97,6 Prozent aller Strahlung und verweist auf einen exzellenten Schutz.

Wolle Seide Sommer

Welche Materialien schützen am besten vor Sonne?

Baumwolle, Viskose und Leinen bieten den leichtesten Schutz vor Sonnenstrahlung. Am besten schützen dich und dein Kind Polyester. Wünscht du dir jedoch einen natürlichen, plastikfreien UV-Schutz, ist Wolle und Seide die beste Alternative. Achte dabei auf die Farbe (dunkel schützt besser als hell, kräftiges Rot und Grün am allerbesten) und die Passform. Je lockerer es sitzt, desto besser ist der UV-Schutz. Beachte: Der UV-Schutz reduziert sich erheblich, wenn das Material nass ist.

Warum ist Wolle und Seide hygienisch?

Wolle und Seide sind von Natur aus antibakteriell. Die Struktur der Wollfasern sind wie Dachziegel aufgebaut (im Vergleich dazu sind synthetische Fasern glatt) – darum können sich Bakterien nicht, oder nur schwer festsetzen. Diese Bakterien sind der Grund für unangenehm Gerüche.

Der zweite Grund dafür ist, dass sich dank der Merinowolle auf der Haut weniger Schweiss bildet, denn die Feuchtigkeit wird direkt in den Faserkern geleitet. Doch das Beste kommt noch: Wollfasern haben eine eingebaute Waschmaschine: Das Keratin (die Eiweissmoleküle der Merinofaser) baut geruchsbildende Bakterien einfach ab. Wir können uns also einfach über die Selbstreinigungsfunktion erfreuen und müssen Kleidung aus Wolle und Seide viel seltener waschen. Meistens reicht es, das Kleidungsstück einfach über Nacht an die frische Luft zu hängen. Et Voilà, bereit für das nächste Abenteuer!

 

Wir wünschen euch einen schönen Sommer mit vielen spannenden Abenteuern!

Naemi Hertig Unterschrift Signatur

Wie stopfe ich Socken?

Eine Socke stopfen | Webstopfen & Sticken

Socken stopfen - eine einfache Anleitung für Anfängerinnen

„Es ist doch nur eine Socke…

Lohnt es sich überhaupt, eine kaputte Socke zu reparieren?

„Es ist nur ein Strumpf,
ein billiger Strumpf,
ein löchriger Strumpf, ein Strumpf wie viele andere
Aber
Der Strumpf hat viel erlebt
Regen und Matsch
Sonnenschein und Wind
harte Arbeit
weite Wege
schlaflose Nächte
und verpasste Mahlzeiten
Aber
Es ist nur ein Strumpf
ein kaputter Strumpf
Wenn alle sagen
weg damit, es lohnt sich nicht
stopfe ich ihn trotzdem.“ (Aus: Flicken und Stopfen von Nina & Sonya Montenegro)

Heute stelle ich euch diese Socken vor, die meine Freundin Nike so süss gestopft hat.

Ich finde, durch das #visiblemending sind sie noch schöner als vorher. So sind sie einzigartig geworden 🥰

Wie stopfe ich Socken?
Wie stopfe ich Socken?

Socken stopfen – so geht es!

Technik: Webstopfen & Sticken

1 Zuerst ausgefranste Ränder und lose Fäden am Loch sauber abschneiden.

2 Einen einfachen Faden in die Nadel fädeln. Wähle den Faden entsprechend der Fadenstärke deines Gewebes, das du reparieren möchtest. Er sollte etwa die gleiche Dicke haben, wie das Original.

3 Die Nadel mit etwa 1,5 Zentimeter Abstand zum Loch von der Unterseite nach oben durchstechen. Der Abstand ist wichtig, denn nur im intakten Stoff ausserhalb der kaputten Stelle findet das Garn genug Halt. Den Faden so weit durchziehen, dass auf der Unterseite das Ende etwa 10 Zentimeter lang ist. Es wird später vernäht. Zwei kurze Stiche übereinander nähen, um den Faden zu fixieren.

4 Nähe senkrechte Vorstiche bis etwa 1,5 Zentimeter oberhalb des Lochs, nach Belieben kannst du auch weiter hinaus nähen. Dann mit der Nadel die Richtung wechseln und dicht neben der ersten Reihe eine zweite Reihe Vorstiche arbeiten. Dies solange wiederholen bis du beim Loch angekommen bist.

5 Wenn das Loch erreicht ist, den Faden gerade über das Loch führen und auf der anderen Seite mit Vorstichen weiterarbeiten. Die Abstände zwischen den Vorstichen müssen so eng wie möglich sein.

6 Achte darauf, dass du den Faden nicht zu sehr spannst, sonst kräuselt sich sich das Gewebe um die Stopfstelle herum.

7 Solange weiterarbeiten bis du das ganze Loch mit dichten senkrechten Fäden ausgefüllt hast.

8 Und wieder mindestens 1,5 Zentimeter senkrechte Vorstiche an der Seite im intakten Stoff nähen.

9 Wenn der Faden noch lang genug ist, dann geht es jetzt mit waagerechten Stichen weiter.

10 Beim Weben wird die Nadel immer im Wechsel über und unter die senkrechten Fäden geführt. So entsteht eine dichte und haltbare Oberfläche.

11 Am Ende den Faden auf der Unterseite vernähen. Auch alle anderen losen Fäden!

„Dinge gehen kaputt. Aber wir haben Hände und sie können nähen, stopfen, heften, stecken, kleben, weben, flicken.“

– Nina & Sonya Montenegro


Ein Loch im Pullover stopfen | Lazy-Daisy-Stitch

Wenn sich da ein kleines Loch in den Pulli gemogelt hat, ist der Margeritenstich (oder Lazy-Daisy oder Kettstich) vielleicht genau die richtige Idee für eine einfache und schnelle Reparatur. Für diese kleine Stickerei braucht es keine besonderen Stickkenntnisse, du brauchst nur eine Nadel und Stickgarn und im besten Fall einen kleinen Stickrahmen – schon kannst du loslegen 😊

Ich bin auch absolute Anfängerin auf diesem Gebiet und hatte mich als Erstes an ein Gänseblümchen herangewagt.

Es gibt wahnsinnig tolle, wunderschöne und sehr aufwendige Stickereien. Und mit etwas mehr Übung kann man wahrliche Stick-Kunstwerke mit seinen Händen erschaffen. Aber hey, jeder muss erstmal laufen lernen, deswegen fang erstmal klein an 😉

Margeritenstich
Margeritenstich

Technik: Kettstich oder Margeritenstich

1 Stich knapp neben dem Ausstieg ein und eine Stichlänge davor aus.

2 Achte beim Ausstechen darauf, dass der Faden unter der Nadel liegt. Beim Herausziehen der Nadel bildet sich eine fixierte Schlaufe. Ziehe den Stich nicht zu fest an.

3 Beginne in der Mitte deiner Blüte, setze einen Kettstich und verankere ihn.

4 Stich mit der Nadel dann in der Mitte der geplanten Blüte wieder aus und arbeite so nacheinander deine Blütenblätter.

Gänseblümchen pflücken