Wolle
Seeleute und Bergsteiger:innen tragen Wolle, ebenso Polarforscher:innen und sogar Astronaut:innen. Sie entscheiden sich für die Naturfaser, weil Kleidung aus Wolle am besten wärmt und komfortabel zu tragen ist. Wolle vereint die besten Eigenschaften – natürlich und nachhaltig.
Wolle – eine Naturfaser mit Superkräften
Die Wollfaser ist schon Jahrtausende alt und erlebt aktuell einen Höhenflug, der dem einer Mondfahrt gleicht: Wolle ist gleichzeitig modern und high-tech. Von Natur aus.
Es gibt verschiedene Wollfasern, zum Beispiel die Schafwolle oder Alpakawolle. Die Haare sind mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet, um das Tier vor jeder Witterung zu schützen. Das Fell, oder Vlies wie es bei Schafen heisst, trotzt Hitze, Wind, Regen und Kälte.
Etwa 2000 Jahre vor unserer Zeit verdrängte Wolle Leinen als dominierende Textilfaser. 800 Jahre v.Chr. lassen sich die ersten Belege von Schafscherungen finden. Anfänglich wurden die Fäden von Hand aus der Schurwolle gezogen und dann durch Rollen zwischen den Fingern zu ungleichmässigen Garn versponnen.
In China erfand man um das Jahr 1000 das Spinnrad. Diese neue Technik war ein Meilenstein in der Geschichte der Wollherstellung, denn bis dato dienten 5000 Jahre lang Handspindeln dazu, die Fäden aus dem Wollvlies zu ziehen und aufzuspulen.
Was macht sie denn so besonders?
Wolle war schon immer wegen ihrer Funktionalität und Vielseitigkeit bei den Menschen sehr begehrt. Noch bis ins 19. Jahrhundert war sie jedoch eher den Wohlhabenden vorbehalten – und noch heute hat sehr hochwertige Wolle ihren Preis.
Dies ist nur ein Grund warum Materialforscher seit Jahrzehnten versuchen, die natürlichen „Superkräfte“ von Wolle für synthetische Stoffe zu kopieren. Wolle ist berühmt für ihre Stärke, ihren Komfort, ihre Vielseitigkeit und Funktionalität. Es ist Luxus-, Funktions- und ökologisches Material in einem. Andere Fasern besitzen vielleicht die eine oder andere Eigenschaft von Wolle. Es ist jedoch bisher nicht gelungen, Fasern mit den gleichen Eigenschaften ohne Unmengen an Chemie und Manipulation herzustellen.
Wolle reinigt sich selbst
Wolle ist von Natur aus faltenfrei
Wolle ist hygienisch
Wolle ist pflegeleicht und waschmaschinenfest
Wolle ist deine natürliche Klimaanlage – sie reguliert die Körpertemperatur: wärmt im Winter und kühlt im Sommer
Wolle wärmt bei Nässe
Wolle reguliert Feuchtigkeit
Wolle trocknet schnell
Wolle ist flammenfest
Wolle bietet einen natürlichen UV-Schutz
Wolle ist antistatisch (deswegen bevorzugen Astronauten Kleidung aus Wolle)
Wolle ist bequem – die feine Merinowolle oder Alpakawolle, zum Beispiel, kratzen nicht auf der Haut.
Wolle hat einen natürlichen Glanz
Wolle nimmt natürliche Farben ohne Chemie sehr gut an
Wolle ist nachhaltig (plastikfrei, langlebig, langhaltend, erneuerbar und ein nachwachsender Rohstoff, recyclebar und zu 100% biologisch abbaubar und muss seltener gewaschen werden, als andere Textilien)
Na, wenn das mal nicht Superkräfte sind?
Wie pflegst und wäschst du Wolle richtig
Wolle reinigt sich selbst, daher sollte sie auch so selten wie möglich gewaschen werden. Schmutz dringt meist gar nicht in die Faser ein. In der Regel reicht es aus, Wolle über Nacht eine Pause an der frischen Luft zu gönnen, das erfrischt die Fasern und beseitigt Gerüche im Nu.
Waschmaschinenwäsche
Es ist tatsächlich wahr, dass du Wolle in der Waschmaschine waschen kannst. Dabei ist es nur wichtig, dass du sicher das Waschprogram für Wolle benutzt. Hierbei solltest du darauf achten, dass du maximal bei 30° Grad wäschst und mit kleiner Schleuderdrehzahl (wir empfehlen maximal 600 Umdrehungen). Es ist nämlich nicht die Hitze, die deine Wollkleidung einlaufen oder verfilzen lässt, sondern die gleichzeitige Bewegung in Wasser.
Am besten du verwendest ein ökologisches Waschmittel, das biologisch abbaubar ist, um deine Umwelt zu schützen.
Handwäsche
Bei der Handwäsche achte darauf, dass du handwarmes Wasser (maximal 30° Grad) verwendest, denn auch zu kaltes Wasser kann dein Kleidungsstück verfilzen. Achte darauf, dass das Wasch- und das Spülwasser die gleiche Temperatur haben. Die Wäsche im Wasser sachte schwenken, wenden und leicht kneten. Starkes Reiben und Rubbeln führt schnell zu Verfilzungen. Anschließend mehrmals mit klarem Wasser der gleichen Temperatur spülen.
Am besten du verwendest ein ökologisches Waschmittel, das biologisch abbaubar ist, um deine Umwelt zu schützen.
Wie trocknest du Wolle richtig
Zum Trocknen leicht ausdrücken, hierfür kannst du dein Kleidungsstück auch vorsichtig in ein Handtuch einrollen. Anschliessend am besten liegend trocknen lassen. Du kannst dein Wollkleidungsstücke auch gut auf der Leine trocknen lassen. Wenn sie nach dem Waschen etwas verzogen aussehen – im noch feuchten Zustand – erst in die Breite, dann in die Länge ziehen.
Verfilzung und Pilling
Ja, wer kennt das nicht? Nach der Wäsche hält man einen Wollpullover in der Hand, der nach der Wäsche um mehrere Nummern geschrumpft ist? Ist mir auch schon passiert. Das ist ärgerlich! Verfilzungen sind jedoch vermeidbar! Wichtig ist nur, dass du weisst, warum das passiert (siehe oben), denn dann wird es dir nicht wieder passieren 😉
Die Entstehung von Pilling ist – anders als Verfilzung – ein natürlicher Prozess, der bei der Beanspruchung deiner Wollkleidung passiert. Bei chemisch unbehandelten Wollsachen ist das fast unvermeidbar, dass diese Fusseln oder Knötchen entstehen.
Du kannst jedoch einiges zur Vorbeugung tun, denn dieses Pilling entsteht vor allem dann, wenn die Wollfasern „austrocknen“ und ihren natürliche Lanolinschutz verlieren.
Natürliches Waschmittel und Lanolin-Wollkur
Wir bei GUCKINDIEWELT haben uns bewusst für chemisch unbehandelte Wollsachen entschieden. Wir dir folgenden Tipp geben, damit du deine Wollsachen bestmöglich pflegen kannst:
Benütze ein Wollwaschmittel aus natürlichen Tensiden. Unsere Empfehlung: Sonett Olivenwaschmittel für Wolle und Seide. Dieses Waschmittel enthält keine Duftstoffe, Farbstoffe oder Komplexbilder. Es ist zu 100% biologisch abbaubar, enthält keine Konservierungsmittel, keine Enzyme und keine Gentechnik: Das ist gut für empfindliche Babyhaut und schont auch unsere Umwelt.
Pflege deine Wollsachen von Zeit zu Zeit mit einer Wollkur. Diese Kur ist ein Frischekick für die Wollfasern und lässt sie wieder glänzen. Zudem werden sie geschmeidiger und weniger Anfällig für Schmutz.
So geht’s:
Löse 1 Esslöffel Wollkur in 500ml heissem Wasser auf. Nachdem sich die Kur aufgelöst hat giesse etwa 3-5 Liter kaltes Wasser hinzu. Nun lasse deine Wollsachen für 30-60 Minuten i diesem Bad ruhen. Anschliessend mit gleichwarmen Wasser vorsichtig ausspülen, Wasser ausdrücken und trocknen lassen.
Tipp: Verwende die doppelte Menge Wollkur, um die wasserabweisenden Eigenschaften einer Jacke oder eines Overalls aus Wolle zu stärken.
Achtung: Flecken müssen vorher entfernt werden, da sie durch die Wollkur versiegelt werden und anschlißend nicht mehr rausgehen.