Das Zwiebelprinzip

Es kommt nicht von ungefähr, dass das Zwiebelprinzip nach der zwiebeligen Knolle benannt ist. Schaut man sie sich nämlich genauer an, besteht die Zwiebel aus mehreren einzelnen Schichten, die sich dicht übereinander legen.Diese Schichten gaben dem sinnvollen Übereinanderziehen mehrerer Kleidungsschichten – eben nach dem „Zwiebelprinzip“ – den Namen, denn in Wirklichkeit schützen sich die Zwiebel und der Mensch ganz unterschiedlich vor Kälte.

Warum halten uns mehrere Schichten wärmer als eine dicke Schicht?

Ziehen wir uns mehrere Schichten an, hält uns die eingeschlossene Luft zwischen diesen Schichten warm – die vom Körper erzeugte Wärme wird „eingeschlossen“. Diese Kleider- und wärmenden Luftschichten isolieren den Menschen nach aussen hin und schützt ihn so vor Kälte.

Wie funktioniert das Zwiebelprinzip?

Je nach Witterung und/oder Bedarf werden unterschiedliche Kleidungsstücke kombiniert. Wenn sich das Wetter ändert, oder wir uns für eine Zeit drinnen aufhalten, oder stark schwitzen, sollte es möglich sein, die eine oder andere Schicht auszuziehen oder ganz wegzulassen.

Ein Alltagsbeispiel:

Morgens geht es für das Kind mit der Waldspielgruppe los zum Waldsofa. Es ist herbstlich frisch und es weht ein kühler Wind. Neben der Unterwäsche aus Wolle und Seide hält ein Wollpullover das Kind schön warm. Die Übergangsjacke schützt vor dem Herbstwind.Beim Herumtollen im Wald wird dem schnell Kind warm und Mittags scheint dann auch die Sonne. Das Wolle und Seide-Hemdchen wird gut ausreichen, damit sich das Kind wohl fühlt und nicht schwitzt. Es kann also Pullover und Jacke ausziehen.Auf dem Heimweg am Nachmittag/Abend ziehen Wolken auf und das Kind wird müde sein. Nun kann es sich wieder kuschelig einmummeln in seinen Pullover und die Jacke schützt es vor einem leichten Regenguss.Die unterschiedlichen Kleidungsschickten schützen also dein Kind durchaus sinnvoll und geschickt vor Temperaturunterschieden.Sinnvoll ausgewählte Materialien sorgen zudem für einen perfekten Klimaausgleich. Wolle und Seide haben temperaturausgleichende Eigenschaften und nehmen Feuchtigkeit auf, ohne dass sich das Kleidungsstück nass anfühlt. Ein weiterer Vorteil von Naturfasern ist, dass sich Wäsche aus Wolle und Seide im feuchten Zustand nie kalt anfühlt und schnell trocknet. Mehr über diese „Superkräfte“ von Wolle und Seide, erfährst du in unserem Guide.Maximal drei Schichten sind in der Regel ausreichend. Im Winter könnte es nach Bedarf auch mal eine mehr sein. Eine leichte Mütze plus Kaputze(n) und leichte Unterhandschuhe unter Fäustlingen schützen den Kopf beziehungsweise die Hände. Hier funktioniert das Zwiebelprinzip genauso 🙂Tipp: Wer beim Start einer Tour oder eines Waldspielgruppentages nicht friert, ist zu warm angezogen!

Die erste Lage oder Baselayer

Die zweite Lage oder Midlayer

Die dritte Lage oder Outer Shell

Alle Kleidungsstücke die direkt auf der Haut liegen, bilden die erste Schicht beziehungsweise den Baselayer. Dieser dient der Feuchtigkeitsregulation.In erster Linie sind das Unterwäsche und Socken. Der Baselayer nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie schnell wieder an die Aussenluft ab, soll also schnell trocknen. Wolle und Seide sind perfekt, denn sie haben alle Eigenschaften die es für ein Funktionsmaterial braucht – und das ganz natürlich! Mehr dazu erfährt du in unserem Guide.Baumwolle ist als Baselayer nicht geeignet, das Baumwolle zwar viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, diese aber speichert und nicht schnell trocknet. Das führt wiederum zu einem kalten Gefühl auf der Haut.

Die zweite Schicht oder auch Midlayer dient der Wärmeisolation.Je nach Bedingungen und Bedarf kannst du eine oder mehrere Midlayer-Schichten wählen. Je mehr Schichten, desto mehr warme Luft wird zwischen den einzelnen Schichten gespeichert. Eigentlich ganz easy 😉Wichtig ist, dass du diese Schichten sorgsam nach ihren Materialeigenschaften auswählst, denn sie sollten unbedingt Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, also atmungsaktiv sein. Andernfalls staut sich die Wärme und dein Kind fängt an zu schwitzen.Auch als Midlayer sind Fleecejacken, Pullover oder Westen aus Wolle nahezu unschlagbar. Mehr über die „Superkräfte“ von Wolle erfährt du in unserem Guide.

Die dritte Schicht oder Outer Schell übernimmt die Funktion des Wetterschutzes.Gemeint sind damit meistens Wind-, Regen- oder Skijacken beziehungsweise -Overalls. die Aussenschicht sollte keinen kalten Wind durchlassen und bei Regen die darunter liegenden Schichten möglichst trocken halten.Dennoch ist es sehr wichtig, dass die Aussenschicht atmungsaktiv ist, damit Feuchtigkeit wie Schweiss bei Anstregung entweichen kann und die darunter liegenden Schichten abtrocknen können.Wirkt die Aussenschicht abschliessend, also ist sie „dicht“ kann keine Wärme oder Feuchtigkeit entweichen und es wird heiss und stinkig unter ihr. Alle anderen Schichten verlieren ihre Funktion und es entsteht ein unangenehmes, klammes Gefühl.