Leinen
Leinen hat viele Superkräfte
Leinen gilt als eine der stärksten natürlichen Fasern die es gibt. Sie ist sehr strapazierfähig und schmutzabweisend, fast schon antistatisch. Leinen ist von Natur aus bakterienresistent und deswegen hygienisch und sogar hypoallergen. Aus diesem Grund ist diese Faser auch besonders gut für Kinder mit sehr empfindlicher Haut geeignet.
Warum uns Leinen so gut gefällt
Gerade im Sommer lieben wir Leinen, weil der Stoff sich sehr leicht auf der Haut anfühlt und Feuchtigkeit gut aufnimmt und trotzdem schnell trocknet. Kinder schwitzen also weniger unter Leinen.
Besonders gut gefällt uns jedoch die unregelmässige Textur des Stoffes, die eine besondere Tiefe und Lebendigkeit besitzt. Diese Unperfektheit macht Leinen charmant und einfach besonders schön.
Zudem bleibt Leinen für die Ewigkeit. Du kannst dich darauf verlassen, dass dein Leinenkleidungstück eine besonders lange Lebensdauer hat. Es ist sicher, dass sogar mehrere Generationen dieses Kleidungsstück tragen werden können – ausser es ginge verloren. Es ist ein starker Stoff, der sehr reissfest ist. Diese Reissfestigkeit macht den Stoff so langlebig.
Wie pflegst und wäschst du Leinen richtig
Leinen wird mit jedem Waschen weicher und schöner. Es ist ein pflegeleichter Stoff und kann in der Regel in der Maschine bedenkenlos gewaschen werden. Nur feinere Leinen erfordern eventuell eine Handwäsche. Am besten wäschst du dein Kleidungsstück immer auf links und kühl – maximal bei 30 Grad – um zu vermeiden, dass die Oberflächenfasern brechen.
Wie trocknst du dein Leinen richtig
Bitte trockne dein Leinen so wenig wie möglich im Trockner. Besser ist es, wenn du es nach der Wäsche direkt auf einem Kleiderbügel luftig aufhängst. Wenn es noch etwas feucht ist, kannst du es von innen nach aussen bügeln. Jedoch achte darauf, dass das Bügeleisen nicht zu heiss eingestellt ist, zu viel Hitze könnte die Fasern versengen. Falten und Nähte solltest du – wenn möglich – beim Bügeln aussparen, da dies den Stoff eventuell schädigen kann.
Leinen ist eine der ältesten Naturfasern der Welt
Die Flachspflanze (Linum usitatissimum) gehört – neben Hanf – zu den ältesten heimischen Kulturpflanzen Nordeuropas.
Flachs ist genügsam und benötigt deutlich weniger Wasser als die Baumwollpflanze. Baumwolle muss in der Regel viel und künstlich bewässert werden, der Flachspflanze reicht der natürliche Regenfall zum Gedeihen. Zudem ist Flachs – im Gegensatz zu Baumwolle – anspruchslos und wächst auch auf nährstoffarmen Böden sehr gut.
Schon die alten Ägypter (bereits zu Beginn des 4. jahrtausends v. Chr.) verwendeten Leinentücher um ihre Verstorbenen in Leinen zu binden. Das wertvolle Tuch war damals nur den wohlhabenen Menschen vorbehalten, weil die Herstellungsprozesse sehr viel Wissen forderten und die Arbeitsprozesse aufwendig waren und auch heute immer noch sind. Mumienbinden aus Leinen haben sich bis heute aus der 4. Dynastie erhalten. Heute wird die Flachspflanze vor allem in Belgien und Nordfrankreich angebaut. Es wird jeder Teil der Pflanze verwendet, von den Fasern bis hin zu den Samen und Ölen die in ihr enthalten sind.