Färbe deine eigene Spielseide mit Avocado

Spielseide mit Avocado färben

Natürlich Spielseiden mit Avocadosteinen färben

Unsere weissen Spielseiden von Sarah`s Silks eigenen sich wunderbar, um deine ganz eigenen Spielseiden zu kreieren.

Du kannst sie natürlich färben, zum Beispiel mit Avocadosteinen, Zwiebelschalen, mit schwarzem Tee, mit Brenneseln, frischen Walnüssen und vielem mehr. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig.

Heute wollen wir dir zeigen, wie du deine Spielseide ganz einfach mit den Avocadosteinen färben kannst.

Was du zum Färben mit Avocado brauchst:

  • Weisse Spielseide zum Färben
  • Einen Topf zum Kochen des Färbersuds
  • 4 Avocadosteine
  • 1 Baumwolltuch z.B. ein altes Musselintüchlein
  • 1 alten Holzlöffel
  • Wäscheklammern und Wäscheleine

  1. Fülle den Topf mit klarem Wasser, lege die Avocadosteine hinein und bringe den Sud langsam zum kochen. Er sollte nie richtig stark kochen, sondern nur leicht „simmern“ (sonst kippt die Färbung eher ins Bräunliche). Je länger du die Avocado kochst, desto dunkler wird die Farbe. Ich habe gute Erfahrung gemacht, den Sud etwa 1 Stunde lang zu kochen.
  2. Nach 1 Stunden den Sud durch ein Baumwolltuch abseihen, sodass kein Färbermaterial mehr im Sud bleibt.
  3. Den ausgesiebten Sud wieder zurück in den Topf geben.
  4. Nun gibst du dein Seidentuch in den Färbersud und lässt das ganze nochmal für etwa 20 Minuten „simmern“. Rühre gelegentlich und vorsichtig um. Wichtig ist, dass dein Seidentuch immer gut mit Flüssigkeit bedeckt ist.
  5. Je länger du nun die Seide kochst, desto dunkler wird der Farbton. Du kannst auch die Spielseide über Nacht in deinem Färbertopf stehen lassen, dann verbindet sich die Seide mit den Farbpigmenten am besten.
  6. Nach 24 Stunden kannst du deine Spielseide vorsichtig aus deinem Färbertopf herausnehmen, etwas mit klarem Wasser ausspülen und an der frischen Luft trocknen lassen (nicht in die direkte Sonne hängen).


Mit Pflanzen natürlich färben

Natürlich Färben mit Pflanzen

Mit Pflanzen natürlich färben: Inspirationen und Tipps

Faszinierend und ein Slow-Life-Abenteuer: Mit Küchenabfällen und Pflanzen Stoffe und Wolle natürlich färben.

Im vergangenen Jahr stolperte ich über das Thema und war im ersten Moment etwas verdutzt darüber, dass Zwiebel- und Avocadoschalen und -Kerne besonders gut geeignet sein sollen, um natürliche Farben herzustellen und damit Textilien und Wolle zu färben. Das Thema zog mich in den Bann, ist es doch eine wunderbar simple Möglichkeit nachhaltiger zu leben. Zum einen, weil vermeintlicher Abfall doch noch einen Nutzen hat. Zum anderen, weil es die Möglichkeit bietet, Kleidungsstücken oder Textilien die von Spaghettisossenfest, Blaubeerschlemmerei oder Rasenrutscherei fleckig geworden sind ein neues Leben zu geben, indem man die hartnäckigen Flecken einfach überfärbt. Doch es ist natürlich viel schöner, wenn es da eine Variante gibt, ohne Chemie und Schadstoffe auszukommen.

Stoffe mit Pflanzen natürlich färben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Rosmarin

In den Büchern von Rebecca Desnos „Botanical Colour at your Fingertips“ und Abigail Booth „Wild gefärbt“ konnte ich viele Inspirationen zum Thema Färben mit Pflanzen finden. Vor allem hat mich überrascht, dass es nicht mal unbedingt spezielle Färberpflanzen wie Indigo, Krapp, Färberwau oder Färberkamille sein muss. Nein, es geht auch mit Rosmarin, Salbei, Walnusschalen, Sommerfliederblüten, Avocadoschalen und -Kernen, Zwiebelschalen (roten und gelben), oder auch mit Schwarzem Tee. Und noch mit vielem anderen mehr… Aber irgendwo sollst du ja mal anfangen können. Und: Je einfacher, desto besser! Ich habe damals angefangen, die Reste der Avocados zu sammeln, denn es braucht nicht viele Kerne oder Schalen, weil sie viele (substantive) Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe besitzen und zudem wunderschöne Farben machen – von Pfirsich bis Pink.

Vor ein paar Tagen habe ich mit den Blüten des Schmetterlingsflieders gefärbt. Das Ergebnis war ein intensives, warmes Ockergelb. Wunderschön!

Und so geht es:

1. Step – Stoff Beizen

Zunächst solltest du deinen Stoff beizen. Ich habe mich für die natürliche Variante entschieden und beize meine Stoffe mit Sojamilch.

Dazu setzt du eine Sud aus Sojamilch und Wasser im Verhältnis 1:5 an (das heisst beispielsweise, einen Liter Sojamilch mischst du mit 5 Litern Wasser).

Nun legst du deinen feuchten Stoff hinein und lässt ihn mindestens zwölf Stunden darin einweichen.

Dann lässt du es an der frischen Luft hängend trocknen. Lasse es am besten mindestens sieben Tage hängen, damit sich die Proteine gut mit den Fasern verbinden können. Achte darauf, dass die Sojamilch nicht anfängt zu fermentieren, weil dann dein Stoff einen unguten Geruch annehmen könnte!

2.  Step – Färbersud ansetzen

Nun setzt du deinen Färbersud an. Hierbei gibt es kein Richtig oder falsch, manche setzen ihren Färbersud nach Rezepten an, andere machen dies nach Gefühl. Es ist dir überlassen, was am besten zu dir passt!

Tipp: In den meisten Fällen ist das Verhältnis 100g Stoff zu 100g Färbermaterial ein guter Anhaltspunkt.

Setze also in einem Färbertopf einen Sud an.

Hinweis: Wenn du AnfängerIn bist, kann zunächst erstmal jede Art von Topf sein, er sollte nur möglichst gross sein. Wenn du etwas fortgeschrittener sein wirst, wirst du die noch erfahren, dass zum Beispiel ein Topf aus Aluminium andere Ergebnisse erzielt als ein Topf aus Stahl. Jedoch ist das an dieser Stelle erstmal nicht so wichtig, weil es darum gehen sollte, einfach mal anzufangen. Je einfacher es ist anzufangen, desto wahrscheinlicher ist es, dass du ins Ausprobieren kommst und deine Neugier verrückt spielt 🙂

Also: Lege das Färbermaterial, zum Beispiel die Avocadokerne in einen grossen Topf. Füge so viel Wasser hinzu, dass das Färbermaterial gut bedenkt ist. Nun lasse es langsam (!) köcheln, je langsamer desto besser (es könnte sonst die Farbe bräunlicher werden lassen).

Wenn es leicht köchelt, schalte soweit zurück, dass es nur mehr leicht simmert. Lasse es ein bis eineinhalb Stunden vor sich hin simmern.

Dann lasse den Sud langsam abkühlen.

Wenn der Sud abgekühlt ist, siebe das Färbermaterial heraus, indem du ein Baumwolltuch über ein Sieb legst. Es sollten keine kleinen Teilchen mehr in dem Sud schwimmen, weil sie später eventuell Flecken auf deinem Stoff machen könnten.

Lass den Sud mindestens über eine Nacht stehen.

…Puh! Immer noch nicht fertig, denkst du jetzt vielleicht? Ich kann dich verstehen… und ja, das Färben mit Pflanzen braucht viel Zeit. Doch es lohnt sich, du wirst sehen!

3. Step – Stoff färben

Jetzt wird’s spannend: Lege nun dein feuchtes Stück Stoff, Textil oder Wolle in deinen Färbersud. Fülle den Topf so viel mit Wasser auf, bis dein Textil oder die Wolle gut bedenkt ist und Platz hat darin zu schweben.

Lasse alles laaaangsam köcheln. Dann zurückschalten bis es nur mehr leicht simmert. Wieder etwa eine Stunde simmern lassen. Dann nimm alles vom Herd und lass deinen Stoff mindestens über Nacht darin die Farbe annehmen. Du kannst immer mal wieder hingehen und deinen Stoff leicht und vorsichtig hin und her schwenken, damit die Farbe schön gleichmässig wird. Dann zum Trocknen aufhängen.

Tipp: Es ist kein Muss solange zu warten. Sobald du mit der Intensität der Farbe zufrieden bist, kannst du es herausnehmen und zum Trocknen aufhängen.

Hinweis: Beim Trocknen achte darauf, deinen Stoff nie in die direkte Sonne zu hängen, denn Sonnenlicht bleicht die Farbe aus. Lasse es lieber im Wind und im Schatten langsam trocknen.

Voilà!

Und? Wie schaut’s aus? Bist du glücklich? 🙂

Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Färbersud sieben
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Färbersud
Stoffe mit Pflanzen natürlich färben Schmetterlinsgflieder

Du kannst auch mit Sojamilch Muster auf deinen ungefärbten Stoff malen oder mit Eisenbeize die Farbe nach dem Färben verändern oder auch tolle Muster damit im Nachhinein malen. Doch dazu später mehr in einem neuen Beitrag 😉

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Wenn du magst, teile doch deine Färberei unter dem Hashtag #guckindiewelt_ch auf Instagram 🙂 So können wir uns austauschen und von einander lernen!

Herzlich,

Naemi

Naemi Hertig Unterschrift Signatur


Ein Loch im Pullover stopfen - mit dem Ösenstich ganz einfach

Ein Loch in einem Pullover reparieren - mit dem Ösenstich geht es ganz einfach und schnell

Diesen Wollcardigan fand eine Motte wohl auch ganz schnieke und hat sich gleich mal daran verköstigt – ich fand ihn mit mehreren kleinen Löchern im Schrank und nun lag er mehrere Wochen lang irgendwo im Keller rum und wartete auf Hilfe. Ich hatte ihn schon fast vergessen…

Doch dann habe ich eine ganz einfache und (ich finde) ziemlich lässige Technik entdeckt, mit der ich ihn einfach und ohne viele Vorkenntnisse (ich bin ja auch Kleider-Reparatur-Anfängerin) reparieren konnte.

Und so geht es:

Inspiriert zu dieser Reparatur hat mich die wunderbare @bookhou.

1. Wie sie habe ich zuerst die Löcher mit der Stickwolle und einem simplen Laufstich umrandet, damit sich das Loch nicht weiter ausdehnen kann.

2. Die Löcher habe ich dann mit dem Ösenstich (Eyelet-Stitch) und violetter Stickwolle umrandet beziehungsweise versäumt – denn bei #visiblemending geht es auch darum, die Löcher und ihr Dasein zu akzeptieren. Warum also nicht gleich mit dieser einfachen Technik das Loch Loch sein lassen und das Loch – schlichtundeinfach – verschönern? That’s it!

In den Instagram-Stories teile ich ein tolles Tutorial von @bookhou dazu 😉

Und nun auf, ran an das Loch im Pullover! 👏

Ein Loch im Pullover stopfen Ösenstich

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Wenn du magst, teile doch dein nächstes gestopftes Loch unter dem Hashtag #guckindieweltrepariert auf Instagram 🙂 So können wir uns austauschen und von einander lernen!

Herzlich,

Naemi

Naemi Hertig Unterschrift Signatur


guckindiewelt repariert ökologischer Textilkleber

Hose reparieren | Apfel und Birne statt Loch

Eine Hose reparieren - so kannst du schnell und einfach Knieflicken herstellen

Diese Methode hat Lieblingsflickmethoden-Potential, weil es so schnell und easypeasy einfach geht – inspiriert von @stick_nadel und @sturmstina_sachensucherin 😊

Wir kennen es ja alle: Die freie Zeit ist knapp und die Lust oft nicht sooo so gross sich dann auch noch hinzusetzen und etwas zu flicken. Wobei ich immer wieder über mich selbst erstaunt bin, wie glücklich und stolz ich bin, wenn ich es dann doch geschafft habe und es auch noch einigermassen cool aussieht 😊

Knieflicken Apfel und Birne statt Loch

Und so geht es:

1. Schneide dir aus einem Reststück Stoff einen Flicken aus. Ich habe mich für einen Apfel und eine Birne entschieden, aber du kannst alles mögliche machen, zum Beispiel einen Wal, ein Herz, eine Wolke, einen Vogel, geometrische Formen. Lass deinen Ideen freien lauf!

Tipp: Den Stoff würde ich danach auswählen, aus welchem Stoff dein zu reparierendes Kleidungsstück ist. Einen dehnbaren Stoff zum Beispiel einer Leggings oder eines T-Shirts, solltest du auch mit einem dehnbaren Stoff reparieren, damit dein Kleidungsstück an dieser Stelle auch elastisch bleibt. Feste Stoffe wie zum Beispiel Jeans oder Canvas sind da weniger empfindlich was die Stoffauswahl angeht 😉

2. Im nächsten Schritt habe ich die Flicken mit einem ökologischen Textilkleber festgeklebt, damit nachher nichts verrutscht.

3. Dann mit dem Overcast Stitch (oder Überwendlichstich) und einem passenden Faden (zum Beispiel Stickgarn) die rohen Kanten des Flickens umranden. Den Faden kannst du – je nach Geschmack – in einem ähnlichen Farbton wie den Flicken wählen, oder du entscheidest dich für eine Kontrastfarbe. Das sieht auch super schick aus!

4. Nun kannst du noch eine Stickerei hinzufügen, wenn du möchtest. Im meinem Apfelfall: Habe ich einfach noch einen Stil mit Stickgarn dran gestickt.

5. Fertig! 😎

Die Hose hat nun doch noch eine Chance bekommen und wird jetzt richtig geliebt!


Wie stopfe ich Socken?

Eine Socke stopfen | Webstopfen & Sticken

Socken stopfen - eine einfache Anleitung für Anfängerinnen

„Es ist doch nur eine Socke…

Lohnt es sich überhaupt, eine kaputte Socke zu reparieren?

„Es ist nur ein Strumpf,
ein billiger Strumpf,
ein löchriger Strumpf, ein Strumpf wie viele andere
Aber
Der Strumpf hat viel erlebt
Regen und Matsch
Sonnenschein und Wind
harte Arbeit
weite Wege
schlaflose Nächte
und verpasste Mahlzeiten
Aber
Es ist nur ein Strumpf
ein kaputter Strumpf
Wenn alle sagen
weg damit, es lohnt sich nicht
stopfe ich ihn trotzdem.“ (Aus: Flicken und Stopfen von Nina & Sonya Montenegro)

Heute stelle ich euch diese Socken vor, die meine Freundin Nike so süss gestopft hat.

Ich finde, durch das #visiblemending sind sie noch schöner als vorher. So sind sie einzigartig geworden 🥰

Wie stopfe ich Socken?
Wie stopfe ich Socken?

Socken stopfen – so geht es!

Technik: Webstopfen & Sticken

1 Zuerst ausgefranste Ränder und lose Fäden am Loch sauber abschneiden.

2 Einen einfachen Faden in die Nadel fädeln. Wähle den Faden entsprechend der Fadenstärke deines Gewebes, das du reparieren möchtest. Er sollte etwa die gleiche Dicke haben, wie das Original.

3 Die Nadel mit etwa 1,5 Zentimeter Abstand zum Loch von der Unterseite nach oben durchstechen. Der Abstand ist wichtig, denn nur im intakten Stoff ausserhalb der kaputten Stelle findet das Garn genug Halt. Den Faden so weit durchziehen, dass auf der Unterseite das Ende etwa 10 Zentimeter lang ist. Es wird später vernäht. Zwei kurze Stiche übereinander nähen, um den Faden zu fixieren.

4 Nähe senkrechte Vorstiche bis etwa 1,5 Zentimeter oberhalb des Lochs, nach Belieben kannst du auch weiter hinaus nähen. Dann mit der Nadel die Richtung wechseln und dicht neben der ersten Reihe eine zweite Reihe Vorstiche arbeiten. Dies solange wiederholen bis du beim Loch angekommen bist.

5 Wenn das Loch erreicht ist, den Faden gerade über das Loch führen und auf der anderen Seite mit Vorstichen weiterarbeiten. Die Abstände zwischen den Vorstichen müssen so eng wie möglich sein.

6 Achte darauf, dass du den Faden nicht zu sehr spannst, sonst kräuselt sich sich das Gewebe um die Stopfstelle herum.

7 Solange weiterarbeiten bis du das ganze Loch mit dichten senkrechten Fäden ausgefüllt hast.

8 Und wieder mindestens 1,5 Zentimeter senkrechte Vorstiche an der Seite im intakten Stoff nähen.

9 Wenn der Faden noch lang genug ist, dann geht es jetzt mit waagerechten Stichen weiter.

10 Beim Weben wird die Nadel immer im Wechsel über und unter die senkrechten Fäden geführt. So entsteht eine dichte und haltbare Oberfläche.

11 Am Ende den Faden auf der Unterseite vernähen. Auch alle anderen losen Fäden!

„Dinge gehen kaputt. Aber wir haben Hände und sie können nähen, stopfen, heften, stecken, kleben, weben, flicken.“

– Nina & Sonya Montenegro


Ein Loch im Pullover stopfen | Lazy-Daisy-Stitch

Wenn sich da ein kleines Loch in den Pulli gemogelt hat, ist der Margeritenstich (oder Lazy-Daisy oder Kettstich) vielleicht genau die richtige Idee für eine einfache und schnelle Reparatur. Für diese kleine Stickerei braucht es keine besonderen Stickkenntnisse, du brauchst nur eine Nadel und Stickgarn und im besten Fall einen kleinen Stickrahmen – schon kannst du loslegen 😊

Ich bin auch absolute Anfängerin auf diesem Gebiet und hatte mich als Erstes an ein Gänseblümchen herangewagt.

Es gibt wahnsinnig tolle, wunderschöne und sehr aufwendige Stickereien. Und mit etwas mehr Übung kann man wahrliche Stick-Kunstwerke mit seinen Händen erschaffen. Aber hey, jeder muss erstmal laufen lernen, deswegen fang erstmal klein an 😉

Margeritenstich
Margeritenstich

Technik: Kettstich oder Margeritenstich

1 Stich knapp neben dem Ausstieg ein und eine Stichlänge davor aus.

2 Achte beim Ausstechen darauf, dass der Faden unter der Nadel liegt. Beim Herausziehen der Nadel bildet sich eine fixierte Schlaufe. Ziehe den Stich nicht zu fest an.

3 Beginne in der Mitte deiner Blüte, setze einen Kettstich und verankere ihn.

4 Stich mit der Nadel dann in der Mitte der geplanten Blüte wieder aus und arbeite so nacheinander deine Blütenblätter.

Gänseblümchen pflücken

Sashiko-Technik

Ärmelbündchen reparieren | Flicken & Sashiko

Du fragst dich, wie du ein kaputtes Ärmelbündchen an einer Jacke oder einem Pullover schnell und einfach reparieren kannst?

Wir zeigen dir in diesem Beitrag wie du mit der japanischen Sashiko-Technik jedes Ärmelbündchen reparieren kannst. Diese Technik ist absolut geeignet für Anfängerinnen!

Jeden Montag ist #mendingmonday und wir wollen in unserem Blog regelmässig etwas zum Thema beitragen: Mal etwas zu den verschiedenen Materialien, mal etwas Philosophisches – zum Beispiel, warum es überhaupt eine gute Idee ist, mit dem Reparieren anzufangen 🙂 Zudem gibt es so viele spannende Techniken zu entdecken, wie beispielsweise die japanische Sashiko-Technik.

Wir wollen mit dir zusammen auf diese Entdeckungsreise gehen…

Ich würde mich mega freuen, wenn wir uns zusammen tun und wir uns unter dem Hashtag #guckindieweltrepariert auf Instagram austauschen könnten. Was hast du schon repariert? Was waren deine Erfahrungen?

Die Sashiko-Technik ist sehr gut für Anfängerinnen geeignet

Heute zeige ich dir ein tolles Projekt einer guten Freundin. Das Ärmelbündchen einer geliebten Wolljacke ihres Sohnes hatte bei den vielen Abenteuern etwas gelitten. Nike hat es mit einem kleinen Stoffstück repariert, indem sie es mit Kreuzstichen festgenäht hat. Ihre Technik basiert auf der  traditionellen, japanischen Sashiko-Technik. Was mich fasziniert, ist, dass ihre Reparatur so einfach gelingen kann: Es braucht keine besonderen Nähkenntnisse, um es ihr nachzumachen. Einfach nur etwas Mut zum Unperfekten und du wirst sehen, dass dich dein nächstes kleines Ausbesserungs-Projekt glücklich machen wird! 🌈

Technik: Flicken mit Sashiko-Stickerei

  1. Den Flicken mit Heftstichen annähen. Der Heftfaden kann am Schluss einfach herausgezogen werden und dient nur der provisorischen Fixierung des Flickens, damit er nicht verrutscht.
  2. Du kannst nun den Flicken am Kleidungsstück mit Sashiko-Stichen beziehungsweise einfachen Vorstichen festnähen. Welches Muster du wählst ist natürlich ganz dir überlassen – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Meine Freundin Nike hat hier im Beispiel kleine Kreuze gestickt. Es sind aber beispielsweise auch einfach nur Linien möglich, oder kleine Sterne. Wenn es dir hilft, kannst du dir auch ein Muster vorab auf den Stoff aufzeichnen.
  3. Am Ende den Nähfaden vernähen und den Heftfaden herausziehen.

Sashiko-Technik
Sashiko-Technik

„Reparieren gehört zum Leben“

– Nina & Sonya Montenegro


Foto von Naemi Hertig und ihrem Papi

Reparieren gehört zum Leben

Sali,

das bin ich mit meinem Papa. Von ihm habe ich etwas wichtiges gelernt: das Flicken und Reparieren. Er hat immer alles mögliche repariert. Die Löcher in Hosen, Stühle die wackelten, den Henkel des Picknickkorbs. Aus der Not machte er eine Tugend und war äusserst kreativ dabei. Er nähte und flickte, nahm andere Dinge und nutze sie um (zum Beispiel wurde ein alter Gürtel der neue Henkel des Picknickkorbs), oder sägte und klebte. Heute weiss ich um seinen Einfallsreichtum und Erfindergeist und möchte meine Erfahrungen gerne mit dir teilen. 

Foto von Naemi Hertig und ihrem Papi

Die Schönheit liegt in der Vergänglichkeit.
Manchmal geht etwas kaputt. Das gehört zum Leben dazu. Wenn wir etwas reparieren, können wir das sichtbar machen: Das Kind tobt und trollt draussen herum, klettert auf den Baum, springt mit Anlauf in die nächste Matschpfütze und isst gerne Schokoladeneis.
Wir können sehen, dass die Jacke gerne getragen wurde, dass sie geliebt wurde und viele Abenteuer erlebt hat. Dass sie uns so viel wert ist, dass wir sie reparieren und sie jetzt noch viel schöner ist als vorher. Die Ausbesserungen erzählen von unseren Ausflügen und Abenteuern, die wir jeden Tag zusammen erleben.

Das gelbe Sofa – ja, das ist auch so eine Geschichte. Ich fand es vor einigen Jahren auf Ebay Kleinanzeigen, ein wahnsinnig tolles und ausgeklügeltes altes Sofa. Ich schätze, es wurde in den 50er Jahren gebaut. Es ist aus Holz und wirklich durchdacht: Die Armlehnen sind durch einen einfach Mechanismus zur Seite klappbar. Sie dienen zur Verlängerung der Sitzmatratze. Nun legt man die beiden Rückenpolster auf die aufgeklappten Armlehnen und – zauber, zauber – es ist ein gemütliches (!) Bett. Ich finde es so genial!

Als ich es abholte damals, war es ziemlich abgerockt. Es hatte ganz offensichtlich schon einige Leute bequem sitzen und schlafen lassen. Es musste definitiv einen neuen, frischen Bezug bekommen! Seitdem ist es das Gelbe Sofa. Viele waren interessiert, es mir bei den vielen Umzügen netterweise abzunehmen, aber ich konnte mich bis heute nicht von ihm trennen.

1989 war ich vier Jahre alt.
2020 trug mein Sohn diese Lederhose zum ersten Mal. Dazwischen noch meine kleine Schwester. Und nach meinem Sohn wahrscheinlich meine Tochter.

Als meine Mutter mir diese Lederhose mitbrachte und in die Hand drückte, sagte sie nicht viel: Die hattest du schon an. Vielleicht möchtest du sie haben?

Was ich damals noch nicht wusste: Diese Lederhose sollte der Beginn von guckindiewelt sein…

Naemi Hertig Unterschrift Signatur

Warum Sachen reparieren

Wabi Sabi – die Schönheit liegt in der Vergänglichkeit. 

Manchmal geht etwas kaputt. Das gehört zum Leben dazu. Wenn wir etwas reparieren, können wir das sichtbar machen: Das Kind tobt und trollt draussen herum, klettert auf den Baum, springt mit Anlauf in die nächste Matschpfütze und isst gerne Schokoladeneis.
Wir können sehen, dass die Jacke gerne getragen wurde, dass sie geliebt wurde und viele Abenteuer erlebt hat. Dass sie uns so viel wert ist, dass wir sie reparieren und sie jetzt noch viel schöner ist als vorher. Die Ausbesserungen erzählen von unseren Ausflügen und Abenteuern, die wir jeden Tag zusammen erleben. 

Warum sollte ich überhaupt Sachen reparieren, wenn es doch viel leichter ist, einfach etwas Neues zu kaufen? Manchmal ist es paradoxer Weise sogar billiger etwas einfach neu zu kaufen, als es zu reparieren. Und es dauert doch auch viel weniger lang – ein, zwei Klicks und das neue Ding ist auf dem Weg zu dir. Etwas zu reparieren braucht natürlicherweise seine Zeit. Zuerst muss ich verstehen, wie es funktioniert, damit ich es reparieren kann. Warum also den Aufwand betreiben, wenn es doch viel einfacher geht und ich das Gleiche wieder neu und ohne Kratzer bekommen kann?

In der Unvollkommenheit liegt die wahre Schönheit.

Warum sollte ich überhaupt Sachen reparieren, wenn es doch viel leichter ist, einfach etwas Neues zu kaufen? Manchmal ist es paradoxer Weise sogar billiger etwas einfach neu zu kaufen, als es zu reparieren. Und es dauert doch auch viel weniger lang – ein, zwei Klicks und das neue Ding ist auf dem Weg zu dir. Etwas zu reparieren braucht natürlicherweise seine Zeit. Zuerst muss ich verstehen, wie es funktioniert, damit ich es reparieren kann. Warum also den Aufwand betreiben, wenn es doch viel einfacher geht und ich das Gleiche wieder neu und ohne Kratzer bekommen kann?

In der Unvollkommenheit liegt die wahre Schönheit.

„Ach, aber ich kann das doch gar nicht.“ Dieser Gedanke oder die Befürchtung, dass es am Ende nicht perfekt aussieht, hindern uns nicht selten an dem Versuch, es erstmal einfach auszuprobieren. Kennst du das auch?

Doch was passiert mit dir, wenn du denkst: „Es muss nicht perfekt sein, ich muss es nicht perfekt können und es muss nicht perfekt aussehen.“ Denn gerade das Unperfekte, der etwas verwackelte Strich, der Farbklecks oder der Flicken geben deiner Sache Lebendigkeit und Authentizität. Reparierst du zum Beispiel das Loch, indem du einen coolen Aufnäher drauf machst, wird sichtbar, dass dir etwas an diesem Stück liegt, dass du es wertschätzt.

Wenn mir eine Sache etwas wert ist, sie mir ans Herz gewachsen ist, dann tue ich mich schon schwerer sie einfach – mir nichts, dir nichts – auszutauschen. Vielleicht sind es die Erinnerungen an den Tag, als meine Mutter mir dieses Stück schenkte und erzählte, wo sie überall damit schon gewesen ist. Vielleicht ist es das besondere Material, dass sich so wunderbar weich anfühlt. Oder einfach nur, weil es mich immer und überall ganz wundervoll aussehen lässt, der klassische Schnitt ist einfach perfekt. So etwas zu finden ist gar nicht so einfach. Es könnte auch sein, dass ich meinen Kindern zeigen will, dass es sinnvoll ist, Sachen zu reparieren, satt immer gleich etwas neues zu kaufen, wenn es nicht mehr funktioniert. Sie sind begeistert, wenn sie selbst tätig werden können und verstehen, wie etwas funktioniert. Nicht selten finden sie die alte Hose mit dem coolen Flicken viel cooler als vorher!

Naemi Hertig Unterschrift Signatur